• LMTL

    @sst
    Hast du mal eine von einem Mann geschriebene Sex-Szene aus weiblicher PoV gelesen?
    Einige davon sind meiner bescheidenen Meinung nach vergleichsweise weniger gut gelungen. Dieser Mangel wird reproduziert, ist dadurch aber nicht minder mangelhaft.

    Woran das liegt? Weil Mann halt wenig Verständnis vom spezifisch weiblichen Erleben hat. Er kann sich das anlesen - wäre dann aber wiederum nur Reproduzent. Und das ist (s.o.) nicht immer sinnvoll.

    (Warum Frauen spezifisch das - meiner bescheidenen Meinung nach - im Durchschnitt besser hinbekommen? Weil sie tendenziell empathischer sind. Und, nein, bitte nicht aufschreien, dass es ja auch empathische Männer gibt. Natürlich gibt’s die. Ich wage zu behaupten, dass jeder Mann irgendeine Form von Empathiefähigkeit besitzt … Sie mag halt nur einfach nicht bei jedem im selben Maße ausgeprägt sein wie die von Maxima Musterfrau. Und natürlich gibt’s hervorragende männliche Autoren, deren Sexszenen auch Frau lesen kann, ohne, dass sie ein gelindes Bedürfnis empfindet, ihren Kopf gegen die nächstgelegene Wand zu schlagen. Bitte nicht zwanghaft missverstehen.)

    Was also der entscheidende Unterschied zwischen KI & Mensch ist: die Tatsache, dass der Mensch aktiv erlebt und fühlt, die KI aber ausschließlich - von Menschen - “lernen” und “reproduzieren” kann.
    Ich finde das Interessante an Kunst aber die Mischung aus individueller Reproduktion und absoluter Innovation. Letzteres erlaubt bzw fordert sogar “Fehler”.

    Verfasst in Plauderecke weiterlesen
  • LMTL

    Das mag jetzt sehr altbacken klingen, aber Nein.

    KI korrigiert meine Rechtschreibung & Grammatik und ist darin trotz modernster Technik, zehn Jahren Erfahrung und unzähliger Texte noch immer so grottig, dass ich sie garantiert an nichts anderes heranlassen werde :joy:

    Sprache ist unheimlich komplex und ein ganzer Roman ist nochmal komplexer. KI kann copy-paste-Werbetexte schreiben, sicher, aber die Wahrscheinlichkeit, dass da in absehbarer Zeit ein guter Roman rauskommt, halte ich für relativ gering.
    Es gab mehrere Versuche, KI zu nutzen, um den möglichen Erfolg eines Buches im Vorhinein abzuschätzen (um zu wissen, wie viel Geld man ins Marketing pulvert) und bisher sind sogar die gescheitert. (Und das wäre noch das eheste, was ich mir hätte vorstellen können.)
    Man vergisst zu schnell, dass KI nichts anderes ist als ein Algorithmus; also ein hochkomplexes Netz aus Regeln. Wir finden Sprache aber besonders dann interessant, wenn wir Regeln sinnvoll brechen. :sweat_smile:

    Für bestimmte Dinge ist KI hervorragend, ganz besonders, wenn es darum geht, bereits existenten Input effektiv zu nutzen (siehe Social Media). Aber für Romane halte ich es nach allem, was ich bisher gesehen habe, für unsinnvoll. Obwohl es sicher Menschen gibt / gab / geben wird, die das versuchen werden. :woman_shrugging:

    Verfasst in Plauderecke weiterlesen

Es scheint als hättest du die Verbindung zu Schreibnacht verloren, bitte warte während wir versuchen sie wieder aufzubauen.